Seit 1997 gibt es in der SWH den von uns so genannten Ökofond. Mit Hilfe
dieses Fonds konnten wir unsere Vereins-WGs bei der Anschaffung von
neuen, energiesparenden Haushaltsgeräten unterstützen. Im Laufe der
Jahre konnten so von den WGs neue Spülmaschinen, Kühlschränke oder
Waschmaschinen in einer hochwertigen Markenqualität gekauft werden, die
sich eine einzelne WG ansonsten kaum hätte leisten können.
Der Ökofond basiert auf folgenden Überlegungen:
Unsere Sparstrümpfe
Die SWH bildet für Instandhaltungsmassnahmen an den von ihr verwalteten
Gebäuden jährlich Rücklagen. Dabei ist es so, dass wir für grössere
Massnahmen, die erst in ein paar Jahren anfallen werden, jedes Jahr
einen kleineren Betrag zurücklegen. Diese Rücklagen sind sicher angelegt
auf einem Sparbuch bei unserer Hausbank mit einer nicht gerade üppigen
Verzinsung.
Der WG-Kühlschrank
Nachdem wir die Häuser in der Frankfurter Str. mit erheblichen
öffentlichen und eigenen Mitteln saniert und dabei grossen Wert auf eine
ökologisch orientierte Haustechnik gelegt hatten, die Geäude also mit
Solaranlage, Regenwassernutzung, Wärmedämmung usw. ausgestattet waren,
mussten wir miterleben, wie dort WGs einziehen, mit ihren
Uralt-Kühlschränken aus elterlichen Kellern, deren Verbrauchswerte einen
erschaudern lassen. Eben die typischen Haushaltsgeräte der typischen
studentische WGs.
1+1=2
Da wir das Elend der stromfressenden, auslaufenden, lauten, alten
Haushaltsgeräte nicht länger mit ansehen konnten, kamen wir zu folgendem
Entschluss:
Wir leihen unseren Vereins-WGs das Geld für die Anschaffung neuer
Geräte. Dieses Geld stammt aus unseren Rücklagen und wird von den WGs so
zurückgezahlt, dass wir es wieder zur Vefügung haben, wenn wir es für
die Instandhaltungsmassnahmen benötigen.
Gesagt, getan: So wurden unsere WGs für die SWH zu einer alternativen
sicheren Geldanlage mit einer zur Zeit sogar deutlich besseren
Verzinsung als unser Sparbuch. Für die WGs wurde der Ökofond zum Renner
und Ausdruck solidarischer Lastenteilung: Wenn viele sich zusammentun,
wird die Belastung des Einzelnen immer kleiner. Beim Ökofond verteilt
sich die finanzielle Belastung sich gerecht auf alle WG-Mitglieder, die
dort in den nächsten Jahren wohnen und von den Geräten profitieren.
Alles muss seine Ordnung haben
Selbstverständlich haben wir hierfür ausgefeilte WG-taugliche Verträge
entwerfen lassen, die den Verein weitgehend absichern und doch die WGs
nicht übervorteilen. Es ist ja schliesslich nicht unser privates Geld,
was wir verleihen. Ausserdem haben wir uns eine Obergrenze für den Fond
gesetzt und wenn diese erreicht ist, müssen einzelne WGs ggf. ein
bisschen warten, bis der Topf wieder soweit gefüllt ist, dass es für
einen neuen Kühlschrank reicht.
Und wie weiter?
Zur Zeit arbeiten wir an einer Weiterentwicklung des Modells, der
Refinanzierung des Fonds durch Privatpersonen (Mama, Papa, Oma, Opa,
reicher Onkel aus Übersee …). Wenn wir das Geld für einzelne
Projekte, z.B. den Kühlschrank für die WG im Erdgeschoss in der
Frankfurter Str. 59, von Dritten zu den gleichen Konditionen zur
Verfügung gestellt bekommen, zu denen wir es den WGs leihen, können wir
wesentlich mehr Projekte damit verwirklichen.